1838: Fritz Jüterbog und Ottilie von Henkeshofen lieben einander, doch der Standesunterschied ist zu groß, als dass Ottilies Eltern ihr Einverständnis zu einer Heirat geben würden. Und so macht sich Fritz nach Amerika auf und kehrt von dort 20 Jahre später als gemachter Mann zurück, um erneut um Ottilies Hand anzuhalten. Doch diese ist inzwischen - in dem Glauben, Fritz habe sie längst vergessen - zwar standesgemäß, doch sehr unglücklich verheiratet. Fritz, der als Unternehmer höchst erfolgreich arbeitet, wird wegen seiner großen Verdienste für das Vaterland in den erblichen Adelsstand erhoben. Für eine Verbindung mit Ottilie ist es zu spät, doch trotz der Jahre, die vergehen, können die beiden ihre Liebe nicht vergessen. 75 Jahre später, Fritz und Ottilie sind inzwischen gestorben, lernen sich ihre Enkel Fred und Tilla kennen und lieben.
Die Fledermaus eroberte sich nach der Wiener Uraufführung die Welt. Sie gehört zu den wenigen Operetten, die auch an den bedeutenden Opernhäuser wie der Metropolitan Opera, der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und auch am Royal Opera House Convent Garden in London regelmäßig gespielt werden. John Cox führte 1977 in London bei einer verschwenderisch ausgestatteten Produktion die Regie im Bühnenbild von Julia Trevelyan Oman. Diese Inszenierung bot am Sylvesterabend 1990 das luxuriöse Ambiente für den Abschied von Joan Sutherland von ihrem Londoner Publikum, das die Sängerin seit ihren ersten großen Erfolgen an diesem renommierten Opernhaus in den fünfziger Jahren verehrte. Das rauschende Fest im zweiten Aufzug der Fledermaus erreichte seinen Höhepunkt durch ihren stürmisch umjubelten Auftritt und der Verpflichtung ihrer Freunde und Kollegen Luciano Pavarotti und Marilyn Horne, mit denen sie häufig zusammen auf der Bühne gestanden hat.