Bill Maher, seines Zeichens amerikanischer Stand-Up-Comedian, Produzent und Darsteller, ist bekannt dafür, Religionen, Kirche und die staatlichen Verbindungen dazu kritisch zu durchleuchten und der Lächerlichkeit preiszugeben. Und das obwohl oder gerade weil er halb Katholik, halb Jude ist. Mit "Religious" geht er nun erstmals in Spielfilmlänge der Frage auf den Grund, was Religion eigentlich bezwecken will und frei nach dem Motto "Ich mache mich nicht lächerlich über Religion, sie macht es sich selbst" sucht er u. a. einen Ex-Schwulen, jetzt Priester mit Kleinfamilie, auf, der felsenfest behauptet es gibt keine schwulen Menschen, einen Vergnügungspark der die Auferstehung als Attraktion anbietet oder einen Prediger, der felsenfest von sich behauptet der Neugeborene Jesus zu sein. Aber nicht nur Christen müssen bei Maher dran glauben, auch Moslems, Juden, Mormonen, Scientologen kriegen ihr Fett weg.
Evangelikale fundamentale Christen nutzten die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland für ihre Missionierungszwecke: Über 10.000 Missionare waren im Einsatz, um das "Wort Gottes" zu verbreiten, Menschen zu bekehren und Spenden zu sammeln. Der Dokumentarfilm will zum Nachdenken über die Folgen des religiösen Fanatismus anregen, der trotz aller Freundlichkeit im Auftreten der Missionare mit Intoleranz gegenüber Andersdenkenden einhergeht. Frei von Geschwätzigkeit deutet er Parallelen zwischen Glauben und Fantum mit rein bildlichen Mitteln an und streut Basisinformationen klug als animierte Infografiken ein, die Aufschluss über die Ideologie der Evangelikalen und ihre Verbreitung geben.