Es war die größte Party aller Zeiten: 1999 tanzten 1,5 Millionen Menschen auf der Straße inmitten von Deutschlands Hauptstadt Berlin. Angefangen hatte alles 1989 kurz vor dem Fall der Mauer mit einer Idee, geboren in der wachsenden elektronischen Musikszene im Untergrund von Westberlin. Unter dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen" veranstaltete der Club-DJ Dr. Motte zusammen mit Weggefährten die erste Loveparade als politische Demonstration, bei der anfangs nur 150 schrill gekleidete Menschen zu Techno und House tanzten. Die Folgejahre prägten eine ganze Generation und brachten deren Lebensgefühl zum Ausdruck. Mithilfe von Interviews mit Organisatoren und Zeitzeugen gibt der Dokumentarfilm die Geschichte der zum Riesen-Event angewachsenen Veranstaltung wider, vergisst dabei aber nicht die Schattenseiten, wie Kommerz und Geschäftemacherei den wahren Geist zerstörten, lange vor dem Umzug in andere Städte und der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg, die eine Ära in Trauer enden ließ.

Als andere Regisseure noch längst nicht den Mut fanden, die friedliche Revolution in der DDR zu dokumentieren, reisten Andreas Voigt, Gerd Kroske und Kameramann Sebastian Richter nach Leipzig. Sie drehten während der Montagsdemonstrationen, die eine demokratische Veränderung der DDR und mehr Freiheit für jeden einzelnen Bürger zum Ziel hatten. Befragt wurden Demonstranten, Polizisten, Pastoren, Wehrpflichtige, Partei- und Staatsfunktionäre - Menschen, die ungeschminkt von ihren Erfahrungen und Hoffnungen zu sprechen begannen. Ein denkwürdiges, authentisches Dokument von Erbitterung und Hoffnung, Zuversicht und Lethargie. Aufgenommen in jenen Tagen, als noch längst nicht klar war, dass der Aufbruch im deutschen Osten ohne Blutvergießen vonstatten gehen würde.

Weißrussland – ein vergessenes Land am Rande Europas, in dem Alexander Lukaschenko seit mehr als 20 Jahren uneingeschränkt herrscht. Der ehemalige Sowchose-Vorsitzende wurde zum Despoten des Ostens. In dem Land gibt es zwei konträre Bewegungen: Die eine schaut in Richtung Moskau und akzeptiert die autoritäre Macht. Die andere versucht, der staatlichen Kontrolle zu widerstehen, und kämpft für die Erinnerung an kritische Bürger, die vom Regime ausgelöscht wurden. Seit März 2017 ist wieder ein Wind der Revolte im Land zu spüren - kann der Traum vom weißrussischen Frühling wahr werden?