Drei Zeitperioden, drei Frauen, drei Geschichten, die auf eigenartige Weise durch das Buch „Mrs. Dalloway“ miteinander verknüpft sind. Virginia Woolf, die berühmte Schriftstellerin, kämpft in einem Londoner Vorort gegen ihre kranke Psyche. Aber heute wird sie dennoch schreiben: Die Anfangssequenz ihres bedeutenden Romans und dessen Hauptfigur „Mrs. Dalloway“. Laura Brown fristet ein Dasein, das nur noch von der Macht der Gewohnheit bestimmt wird. Statt an diesem Tag ihrem Mann zu seinem Geburtstag das Frühstück zu bereiten, liest sie lieber in ihrem Buch „Mrs. Dalloway“. Gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Nachbarin durchlebt sie einen Tag, der ihr endgültig die Augen öffnet. Clarissa Vaughan will für ihren alten Freund Richard, einen begnadeten, an AIDS leidenden Dichter, eine Überraschungsparty organisieren. Doch als „Mrs. Dalloway“ – wie Richard seine Freundin nennt – kommt um ihn abzuholen, ist Richard bereit, für sie zu sterben.

Auf einer Busreise wird Rosalba, eine Hausfrau aus Pescara, in einem Autobahnrestaurant von ihrer Familie vergessen. Ein wenig beleidigt, mag sie nicht darauf warten, dass jemand von ihrer Familie zurückkommt, um sie abzuholen, und beschließt stattdessen, auf eigene Faust nach Hause zu reisen. Doch sie findet sich wieder in einem Auto nach Venedig, wo sie noch niemals war, und der Tag darauf ist Sonntag.

Eines Tages erkennen Krankenhauspfleger, die Leichen in der Leichenhalle beobachten, den Filmregisseur. Mann, obwohl er gestorben ist, beginnt er sich an sein Leben zu erinnern. Er machte eine Karriere als Filmemacher, hatte zahlreiche Geliebte, verstand aber nie ihre Träume. Sein Leben war mit vielen Rückschlägen durchsetzt, die ihn von innen heraus schwächten. Obwohl er eine Filmkarriere machte, war er mit seinem Leben nicht zufrieden.

Marion, Philosophieprofessorin um die 50, ist mit dem erfolgreichen Arzt Ken scheinbar glücklich verheiratet. Um ungestört an ihrem neuen Buch zu arbeiten, zieht sie sich in ein Appartement zurück. Durch einen Kaminschacht hört Marion zufällig die Therapiesitzungen einer unglücklichen Frau mit. Sie beginnt, über ihr eigenes Leben nachzudenken .

Seit seine Frau sich aus nachträglich betrachtet wohl nicht ganz heiterem Himmel das Leben nahm, hängt der erfolgreiche Psychiater Henry Carter aus Hollywood irgendwie neben der Spur und pfeift sich mehr Drogen rein, als wahrscheinlich gut für ihn ist. Das hat unterschiedliche Folgen für Leute, die auf seinen Rat hören, wie etwa den paranoiden Produzenten, die schöne Schauspielerin oder den aufstrebenden Drehbuchautor. Der Pro-Bono-Fall eines rebellischen Teenagermädchens, das ihn besser analysiert als er sie, gibt schließlich ihm den entscheidenden Impuls.

Martin Bengtsson ist am Ziel. Mit gerade mal 17 Jahren erhält das schwedische Fußballtalent einen Vertrag bei Inter Mailand. Dafür hat er sich jahrelang gequält. Doch die Wirklichkeit eines Jung-Profis entspricht so gar nicht seinem Traum. Anders als versprochen, bekommt er im Internat kein eigenes Zimmer, der Trainer spricht nur italienisch, die Mitspieler wollen ihn scheitern sehen und mobben ihn. Einziger Lichtblick ist Ryan, der amerikanische Torwart, der sein Freund wird und ihn in die Tricks des Profifußballs einweiht – bis der Verein ihn von heute auf morgen verkauft. Als man Martin auch noch den Kontakt zu Vibeke verbietet, einem Model, mit dem ihn eine Liebesbeziehung verbindet, fällt er in eine tiefe Depression … Aus der Perspektive eines verunsicherten Jugendlichen erzählt „Tiger“ ein bewegendes Coming-of-Age-Drama im Rahmen des knallharten modernen Fußballgeschäfts.

Die Ehen zweier sehr unterschiedlicher Paare in Montreal funktionieren zwar leidlich, aber nicht gut. Als der Ältere, ein erotischer Streuner, mit der wesentlich jüngeren Frau des anderen, die sich nach einem Kind sehnt, eine Affäre beginnt, gerät die Situation schnell außer Kontrolle. Eine kunstvoll verquere Tragikomödie, die mit raffinierten Spiegelungen und hoher optischer wie atmosphärischer Dichte nach und nach die Hintergründe ihrer Figuren enthüllt. Ein ironisch versierter Film, der zugleich geistreiche Beziehungsreflexion und sinnlich-sinnenhaftes Spiel über Macht und Ohnmacht der Gefühle ist.