"Streetwise" porträtiert das Leben von 9 Straßenkindern in Seattle im Jahre 1984. Die Situation, in der die Kinder überleben, ist unfassbar und abstoßend. Man wundert sich, wie grauenvoll ihr Zuhause wohl gewesen sein muss, dass sie dieses miserable Leben auf der Straße vorziehen. Viel zu jung sind sie einem verwahrlostem Erwachsenen-Leben am Rande der Existenz ausgeliefert. Sie kommen aus kaputten Familien, sind oft Opfer von Scheidung und Gewalt. Sie wissen nicht wohin, haben niemanden, an den sie sich wenden können. Sie leben in einer schäbigen Welt, auf der Suche nach Liebe und Glück - in einem Umfeld, das beides nicht kennt. Diese Dokumentation erzählt aber auch, wie die Gesellschaft mit dem so genannten "Abschaum der Menschheit" umgeht. Und trotz all der unsäglichen Tristesse ist dieser Film witzig, einfühlsam, zärtlich und manchmal sogar aufmunternd. Kenner bezeichnen ihn als die bedeutendste Dokumentation, die je gedreht wurde.

Im August 2020 wird der russische Oppositionelle Alexei Nawalny Opfer durch eine Vergiftung mit einem tödlichen Nervenkampfstoff, die er trotz aller Umstände überlebt. Während seiner monatelangen Genesung im Schwarzwald macht er schockierende Entdeckungen über den Anschlag auf sein Leben, der sehr wahrscheinlich von russischen Behörden beauftragt wurde. Nawalny beschließt dennoch, in seine Heimat Russland zurückzukehren, wo er sogleich verhaftet wird. Der Filmemacher Daniel Roher begleitet Nawalny während dieser außergewöhnlichen Belastungen. Es entsteht das hautnahe Porträt einer extremen Zeit.

Routinen des Überlebens: Duschen im Gym, Jobben im Lagerhaus, Schlafen im Jeep. Nach 17 Jahren Gefängnis hat sich Marc von allen Abhängigkeiten gelöst. Keine Beziehung, keine Wohnung. Ein Jahr lang begleitet die Filmemacherin den 58-Jährigen in Brooklyn und überlässt ihm dabei das Regime über Zeit, Nähe und Distanz. Ein Film als kollaboratives Projekt. „Ich möchte sehen, was sich aus deinen künstlerischen Fähigkeiten und meinen Umständen entwickeln kann.“