Für Loretta, die verwitwete Tochter einer italienisch-amerikanischen Familie in New York, steht fest: Sie wird eine Vernunftehe mit Johnny eingehen. Als dieser nach Sizilien muß, um noch einmal seine todkranke Mutter zu besuchen, lernt sie seinen Bruder Ronny kennen. Unter dem magischen Schein des Vollmondes beginnen romantische Verwirrungen.

Es ist das Schicksal von Tristan, einem Ritter aus Cornwall, und Isolde, einer irischen Prinzessin, über die die Liebe hereinbricht - eine Liebe, die nicht sein darf. Denn Isolde ist König Marke aus Cornwall versprochen, und Tristan ist dessen Neffe und treuester Gefolgsmann. Die Tragödie spielt im Dunkel der britannisch-keltischen Sagen- und Geschichtswelt des Hochmittelalters vor dem Hintergrund des Kampfes der beiden Königshäuser Cornwall und Irland. "Leben und Tod, die ganze Bedeutung und Existenz der äußeren Welt hängt hier allein von der inneren Seelenbewegung ab", sagte Richard Wagner über sein Musikdrama.

Franco Zeffirelli nutzt die Dimensionen der Arena von Verona für eine Inszenierung in Cinemascope. Der Realismus der Oper, der das Pariser Publikum so irritierte, ist für ihn Programm: Wo andere Regisseure sich mit Andeutungen begnügen müssen, tobt bei ihm in Sevilla das pralle Leben. Zeffirelli schöpft aus dem Vollen und bespielt die riesige Bühne mit einem Massenspektakel, das er bis ins kleinste Detail durchinszeniert. Kraftvolle und authentische Bilder nehmen das Publikum mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

Die Geschichte von Romeo und Julia, die ihre Leidenschaft am Ende mit dem Tod bezahlen müssen, hat seit der Renaissance die vielfältigsten literarischen und musikalischen Ausgestaltungen erfahren. Vincenzo Bellinis viel zu selten gezeigte Romeo-und-Julia-Oper I Capuleti e i Montecchi ist denn auch deutlich entfernt von der Version Shakespeares: erzählt wird keine Geschichte einer zärtlich entstehenden Liebe, sondern bereits die letzten 24 Stunden im Leben der beiden jungen Menschen. So schwebt über dem Stück eine melancholische Grundstimmung, die einen katastrophischen Sog entwickelt. Die hochspannende Zürcher Inszenierung dieses Belcanto-Juwels durch Regisseur Christof Loy und das Dirigat von Fabio Luisi wurden an der Premiere von Presse und Publikum begeistert aufgenommen. Umjubelt wurden auch die beiden Protagonisten: In der Hosenrolle des Romeo ist Weltstar Joyce DiDonato zu erleben, an ihrer Seite singt die junge ukrainische Sopranistin Olga Kulchynska die Giulietta.