Als die Wanderausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944 in den 1990er Jahren in Wien gezeigt wurde, sammelten Ruth Beckermann und Peter Roeshler Eindrücke und Aussagen von Besuchern. Darunter befanden sich Nachkommen ehemaliger Wehrmachtssoldaten und Zeitzeugen. Weil die ursprüngliche Ausstellung vor ihrer Überarbeitung die individuelle Verantwortung von Wehrmachtsoldaten noch stärker in den Mittelpunkt gerückt hatte, fallen diese Reaktionen sehr persönlich aus.

Der brutale Doppelmord an Nancy und Derek Haysom 1985 war eine Mediensensation. Die Haysoms waren angesehene Mitglieder der virginianischen Gesellschaft und der Schuldspruch gegen ihre Tochter Elizabeth und ihren Freund Jens Söring machte viele sprachlos. Die zwei hatten sich im August 1984 bei einem Orientierungsabend für die University of Virginia getroffen, er war hingerissen von ihr, sie war schön, unwiderstehlich, verwegen, das Produkt englischer Boarding Schools, er war jung, naiv, Sohn eines deutschen Diplomaten. Als die Ermittler Ihnen immer näher kamen, flohen sie aus Amerika, die Flucht war ein Abenteuer: Europa, Asien, als sie am 30. April 1986 in England wegen Scheckbetrugs gefasst wurden, kämpfte Söring gegen die Auslieferung in die USA. Erst als die Amerikaner auf die Beantragung der Todesstrafe verzichteten, wurde er ausgeliefert. Jens Söring: Verurteilt wegen Mordes zu zweimal lebenslänglich. Seitdem sitzen beide in US-Gefängnissen, nicht weit voneinander entfernt.