Dokumentarfilm über den Journalisten und Schriftsteller Hunter S. Thompson, der u.a. die Romanvorlage zu “Fear and Loathing in Las Vegas” lieferte.

"Sexy Sixties" zeigt die schärfsten, umstrittensten und kuriosesten Ausschnitte - darunter nie gezeigte, indizierte Szenen - aus Dutzenden von Filmen dieser Zeit in einer rasanten und vergnüglichen Collage und lässt den Zeitgeist der späten 60er Jahre, als Aufklärung und Moderne in Deutsche Wohn- und Schlafzimmer einzogen, wiederauferstehen. Auf den Leinwänden der großen Lichtspielhäuser waren erstmalig Porno-Produzenten bei der Arbeit, Prostituierte und Freier zwischen den Laken und reale Swingerparties zu bestaunen. Nackte Tatsachen in Großaufnahme brachen Zuschauerrekorde, ließen Rezensenten jubeln und Sittenwächter toben. Die sexuelle Revolution hatte begonnen!

Im Dezember 1970 hatte Bundeskanzler Willy Brandt seinen fortschrittlichen Regierungsentwurf zur Reform des Sexualstrafrechts vorgelegt, nach dem u.a. die Herstellung und Verbreitung der so genannten durchschnittlichen Pornographie nicht mehr strafbar sein sollte. Wohl hervorgerufen durch reaktionäre Kräfte, die den Untergang des Abendlandes befürchteten, wenn Pornographie nicht mehr verboten ist, widerrief Brandt sein eigenes Gesetz drei Monate später. Im Land der Dichter und Denker führte das zu erhitzten Gemütern und erregten Diskussionen. Ein zorniger Oswalt Kolle empörte sich gegen die aufgezwungene, staatlich verordnete Moral und ging der Frage auf den Grund: Was ist eigentlich Pornographie? In allen Epochen gab es Pornographie, heute ist es Kunst. Ein Buch, ein Bild oder ein Film muss nur von vielen Sachverständigen als Kunst bezeichnet werden, dann wird es nicht verboten, besonders nicht, wenn es obendrein noch teuer ist.