Ein riesiges Auge prangte im April des Jahres 2017 über der Bühne der Salzburger Osterfestspiele. Es war Teil der rekonstruierten Inszenierung von Wagners Oper „Die Walküre“, die Herbert von Karajan 50 Jahre zuvor für Salzburg selbst entwickelt hatte. Anlässlich des Jahrestages dieser legendären Aufführung versammelte sich die Wagner-Elite unserer Zeit, um unter der Leitung Christian Thielemanns Karajans Musiktheater-Vision von 1967 noch einmal nachzuempfinden. Mit u. a. Georg Zeppenfeld, Anja Harteros, Peter Seiffert, Anja Kampe und Vitalij Kowaljow blieben gesanglich keine Wünsche offen, und Christian Thielemann ist der Dirigent, dem man allgemein nachsagt, Karajans einstiger Klangvorstellung heute am nächsten zu kommen.
Am Wiener Hof von Kaiser Joseph II. wird man schon früh auf das Wunderkind Mozart aufmerksam. Doch die Begeisterung ist nicht ungeteilt: Dem verhärmten Hofkomponisten Salieri ist das lebensfrohe Genie ein unerträglicher Dorn im Auge. Und während Mozart zur musikalischen Sensation des Jahrhunderts aufsteigt, reift in seinem verbitterten Konkurrenten ein mörderischer Plan.
Operette von Johann Strauss: Eine Nacht in Venedig Der Regisseur will mit dieser Produktion sagen: Zeigt euer wahres Ich, eure Seele das ganze Jahr über. Eine Verbindung auf Metaebene zwischen dem Publikum und dem Bühnenspiel versucht diese Inszenierung dadurch zu erschaffen, dass die Geschichte auf der Bühne nicht vor 200 Jahren spielt, sondern in der Gegenwart.
Nach seinen ersten beiden Opern »Oberto« und »Un giorno di regno« verfiel Verdi in eine schwere Depression - ausgelöst durch den Tod seiner Kinder und seiner Frau -, die sich erst besserte, als ihm das Libretto für »Nabucco« gezeigt wurde. Die Geschichte um das Exil der Hebräer hinterließ einen großen Eindruck auf den Komponisten und er erkannte auch das politische Potenzial des Textes: ein Sinnbild der Sehnsucht der Italiener nach Freiheit und einer einheitlichen Nation. »Nabucco« wurde schon oft in der Arena di Verona aufgeführt, im Jahr 2007 inszenierte Regisseur Denis Krief das Werk in einem spärlichen, modernen Umfeld und ließ so die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Dirgient Daniel Oren glänzen.
Die Neuauflage von Verdis Meisterwerk Otello, in Starbesetzung mit Renée Fleming, gibt es jetzt auf DVD und BluRay. Fleming verbindet eine lange Geschichte mit der Rolle der Desdemona, die zu einem ihrer ersten Erfolge in ihrer 30- jährigen Karriere zählt. An der Seite einer starken Besetzung mit Johan Botha als Otello und Michael Fabiano als Cassio füllt die Sopranistin mit ihrer unverkennbaren und sanftmütigen Interpretation von The Willow Song und Ave Maria die gesamte Halle der Metropolitan Opera. Diese Aufführung, die schon 2012 aufgenommen wurde, war wohlmöglich ihre letzte auf einer der großen Bühnen, was den Mittschnitt zu einem historisch wertvollen Dokument macht. Neben der wunderschönen Umsetzung machen üppige Sets und barocke Kostüme Elijah Moshinskys Produktion von Verdis Meisterwerk zu einem einzigartigen Erlebnis.
Während des jährlich in Florenz stattfindenden Opernfestivals, das Maggio Musicale Fiorentino, wurde im Jahr 2011 Verdis Erfolgsoper Aida aufgeführt. Trotz der engen Verbundenheit zur weltberühmten Arena di Verona, das Werk ist dort seit 1913 die bis heute meistgespielte Oper, ließen es sich der künstlerische Leiter des Festivals und der Chefdirigent Zubin Mehta nicht nehmen, den türkisch-italienischen Filmregisseur Ferzan Ozpetek mit einer Neuinszenierung zu beauftragen. In den Hauptrollen sind Hui He (Aida), Giacomo Prestia (Ramses), Luciana d'Intino (Amneris) und Marco Berti (Radames) zu erleben. Die Oper entstand als Auftragswerk des damaligen Vizekönigs Ismail Pascha, der den Wunsch äußerte, eine Oper mit dem Thema Ägypten aufführen zu wollen. Verdi beendete seine Komposition innerhalb kurzer Zeit. Die Uraufführung fand jedoch erst am 24. Dezember 1871 statt. Die Premiere war schließlich ein sensationeller Erfolg. Die Oper ist seither fest im Repertoire verankert.
"Tosca" - ein Opernthriller über Manipulation, Machtmissbrauch und Mord. Opernregisseur Barrie Kosky inszeniert für die Niederländische Oper in Amsterdam und holt "Tosca" in die Gegenwart. Puccini komponierte seine berühmte Oper "Tosca" bereits 1900 in einem sehr futuristischen und cineastischen Stil. So stürmte er mit seiner Erzählweise musikalisch wie inhaltlich ins 20. Jahrhundert und erschuf eines der bekanntesten Werke der Operngeschichte. Als einer der weltweit gefragtesten Regisseure seiner Zeit bringt Barrie Kosky Opern auf die größten Bühnen und begeistert das Publikum mit seiner eigenen Bildsprache. Auf etablierte Bühnenelemente wie sakrale Kirchenräume, glamouröse samtene Vorhänge oder glitzernde Perlenketten wird komplett verzichtet. Stattdessen erscheint die Bühne in einem abstrakten, zeitgenössischen Stil.