Als die Filmemacherin Cassie Jaye sich daran macht, die Welt der amerikanischen Männerrechtsbewegung zu dokumentieren, beginnt sie ihre eigenen Überzeugung zu hinterfragen. Jayes Dokumentarfilm offenbart eine unbekannte Perspektive - auf Geschlechterfragen, Macht und Privilegien.

Zu Beginn ein Moment des Glücks: „We're free!“, jubelt ein Afroamerikaner in Harlem, als hätte erst die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten hunderte Jahre Sklaverei endgültig beendet. AMERICAN PASSAGES führt in einer assoziativen Reise durch die USA: von desillusionierten Irak-Veteranen über homosexuelle Adoptivväter, schwarze Richterinnen, weiße Partylöwen bis zu einem Zuhälter am Spieltisch eines Casinos in Las Vegas. Die Gegensätze von Schwarz und Weiß, Arm und Reich, Gewinner und Verlierer überraschen ebenso wie die Bedeutung des in der Verfassung verankerten Rechts auf „Pursuit of Happiness“ in Zeiten der Krise. Ein episches Panorama Amerikas.

Das war kaltblütiger Massenmord und ich kann das beweisen!« Mit diesen Worten wurde Benjamin Ferencz vor 70 Jahren zum Chefankläger im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess gegen die Mordbanden der SS. Ein kleiner Mann, der bis heute mit einer großen Mission um die Welt reist. Denn Benjamin Ferencz ist mehr als eine lebende Legende. Die Erlebnisse von damals wurden für ihn zur treibenden Kraft im unermüdlichen Kampf gegen Kriegsverbrechen auf der ganzen Welt. „Wir müssen zu Recht und Gesetz zurückkehren anstelle von Kriegen – andernfalls werden wir die ganze Welt zerstören“, lautet seine Vision für ein friedlicheres Zusammenleben. Sein Mittel: die Durchsetzung eines internationalen Strafgerichtshofs, wie es ihn seit 2002 in Den Haag gibt. Auf dem Weg dorthin hätten ihn viele für verrückt erklärt, aber wenn der Haupteingang verschlossen sei, komme er eben durchs Fenster. Spätestens nach diesem Film traut man dem über 90-Jährigen fast alles zu.