Weinachten 1971: Die siebenjährige Kimîa bekommt eine Super 8-Kamera geschenkt. Durch die neue Kamera beobachtet sie ihre Mutter Hanna, die von ihrem Ehemann mit dem überraschenden Plan konfrontiert wird bald in seine Heimat, den Iran, zu ziehen. Großmutter Hilde will den Umzug ihrer Tochter und Enkelin mit allen Mitteln verhindern. Hanna kämpft zwischen den Fronten um ihre Rolle als junge Mutter.
Die Uraufführung 1973 bei den Filmfestspielen in Cannes wurde abgebrochen, der Schock über einen unbedarft wirkenden Hitler in Farbe war zu groß. Zusammengestellt nur aus Propagandamaterial und Eva Brauns privaten Filmen findet “Swastika” einen Weg, sein Material zum Sprechen zu bringen. Ohne Kommentar, ohne Belehrung, allerdings mit Musik und nachsynchronisierten Stimmen. Zwischen den Bildern entlarvt sich das System selbst, denn die Montage fügt zusammen, was scheinbar nicht zusammen gehört, verbindet den Schrecken der KZ-Bilder, die visuelle Dogmatik der offiziellen Propagandabilder und der Massenaufmärsche mit der idyllischen Banalität des privaten Kaffeekränzchens auf dem Obersalzberg.
Es sind Bilder, die allen im Gedächtnis bleiben werden: Bastian Schweinsteiger, der blutend am Spielfeldrand liegt, mit verarzteter Wunde wieder aufsteht und wie selbstverständlich weiterspielt. Mario Götze, der die Flanke von André Schürrle mit der Brust annimmt und das alles entscheidende Tor schießt. Der überwältigende Jubel am Brandenburger Tor, die absolute Glückseligkeit einer ganzen Nation. Der Film erzählt neben den ganz großen Gefühlen auf dem Platz auch die unbekannten, kleinen Geschichten: Thomas Müller und seine Sicht auf den scheinbar verstolperten Freistoß. Der Besuch der Mannschaft in einer Schule in Santo André. Das Frühstück von Philipp Lahm nach dem Sieg. Die Ruhe zwischen den Spielen.
Die Nacht vom 4. auf den 5. September 2015: Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt für Tausende Flüchtlinge die Grenzen öffnen. Die Geflüchteten saßen seit Tagen im Ostbahnhof von Budapest fest, jetzt haben sie sich auf den Fußmarsch nach Norden gemacht. Am Ende des Tages steht eine Entscheidung, die zu den Wendepunkten nicht nur in der Ära Merkel zählt, sondern in der Geschichte der Bundesrepublik.
Eine Auszeit bringt den Filmemacher und Journalist Marijn Poels zu den Wurzeln unserer Kultur: Die Landwirtschaft und ihre Perspektive in der heutigen Zeit. Der Wandel zum Energielieferanten wirft Fragen auf… das von der Wissenschaft forcierte Thema Klimawandel ist mittlerweile Weltpolitik geworden. Wollen und machen wir das Richtige? Eine unerwartete Reise…
Am 1. Juni 2019 gegen 23:30 Uhr fällt der Schuss, der eine Zäsur in der Bundesrepublik bedeutet. In der hessischen Kleinstadt Wolfhagen-Istha wird in dieser Nacht der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke ermordet, während nur wenige Meter weiter die jährliche Weizenkirmes die Bewohner in Feierlaune versetzt. Es ist eine DNA-Spur an der Kleidung von Walter Lübcke, die am 15. Juni 2019 die Ermittler zu dessen mutmaßlichem Mörder führt: Stephan Ernst. Der vorbestrafte Rechtsextremist Ernst wird von einer SEK-Einheit in Kassel verhaftet. Ein erster Hintergrund-Check offenbart: Stephan Ernst ist den Sicherheitsbehörden bekannt, sie haben ihn aber sechs Jahre lang nicht mehr auf dem Radar gehabt. Nun ist er wieder da. Und ein Mensch ist tot.
In seinem Erstlingswerk beobachtet Friedrich Klütsch den Ablauf des Asylverfahrens in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei beschränkt er sich nicht auf die Schilderung eines Einzelfalls, sondern zeichnet ein Grundschicksal auf. Der Film besticht durch unprätentiöse Schwarz-Weiß-Bilder, die emotional berühren und das Lagerleben als qualvolles Warten auf eine Entscheidung von Bürokraten zeigen. (Quelle: HFF München)