Ein Familientreffen des Bellocchio-Clans im Jahr 2016 diente Marco Bellocchio als Ausgangspunkt für diese Dokumentation, die auch Befreiungsschlag ist. Erst nach dem Tod der Mutter kann man sich der Tragödie von Camillos Selbstmord in vollem Umfang stellen. In gemeinschaftlicher Anstrengung überwindet Bellocchio die Sprachlosigkeit der überlebenden Angehörigen seiner Familie.

In den späten 1960er Jahren wird der 17-jährige Kleinkriminelle William O'Neal in Chicago verhaftet, nachdem er versucht hat, ein Auto zu entführen, während er sich als Bundesbeamter ausgab. Er wird von FBI-Spezialagent Roy Mitchell angesprochen, der anbietet, O'Neals Anklage fallen zu lassen, wenn er undercover für das FBI arbeitet. O'Neal wird beauftragt, die Illinois-Sektion der Black Panther Party und ihren Anführer Fred Hampton zu infiltrieren. O'Neal beginnt, sich Hampton anzunähern, der daran arbeitet, Allianzen mit rivalisierenden Gangs und Milizgruppen zu bilden, während er die Gemeinde durch das „Free Breakfast for Children“-Programm der Black Panther unterstützt. Als der Parteivorsitzende Fred Hampton aufsteigt und sich unterwegs in die Mitrevolutionärin Deborah Johnson verliebt, entbrennt ein Kampf um O'Neals Seele.

Sommer 1969 in der nordirischen Hauptstadt. Der neunjährige Buddy, Sohn einer typischen Familie aus der Arbeiterklasse, liebt Kinobesuche, Matchbox-Autos und seine hingebungsvollen Großeltern, doch als die gesellschaftspolitischen Spannungen in Belfast eskalieren und es sogar in der sonst so harmonischen Nachbarschaft zu Gewaltausbrüchen kommt, findet seine idyllische Kindheit ein jähes Ende.

Der Hollywood-Star Hedy Lamarr galt einst als weltweit schönste Frau und feierte als Filmschauspielerin besonders in den 1940er Jahren große internationale Erfolge. Ihr Dasein als Wissenschaftlerin und ihre Pionierarbeit im Bereich der Mobilfunktechnik war hingegen nie Teil öffentlicher Diskussion. Zu Unrecht als „ein weiteres schönes Gesicht unter vielen“ betitelt, hat Hedys eigentliches Erbe viel mehr Gewicht. Als österreichische Jüdin, die nach Amerika emigrierte, erfand sie ein störungsgesichertes Fernmeldesystem, das zur Niederlage des Dritten Reiches hätte beitragen können. Sie wollte ihr Patent der amerikanischen Marine übergeben, wurde aber abgewiesen - sie solle lieber Küsse gegen Kriegsanleihen verkaufen. Kurz vor ihrem Tod entdeckten Wissenschaftler ihre Erfindung, die als Basis der heutigen Kommunikationstechnik für sichere WiFi-, GPS- und Bluetooth-Verbindungen dient.

Nigel, Jahrgang 1958, kommt aus Mittelengland. Songs von Dusty Springfield, Miniröcke, Milchspeisung in der Schule, Dosengemüse zu Hause und verbrannter Toast prägen Nigels frühe Jugend. Mit neun Jahren erleidet Nigel das Trauma seines Lebens, die Mutter stirbt. Mrs. Potter kommt ins Haus. Ihr Putzfimmel geht Nigel auf die Nerven, aber sie kann besser kochen als die verstorbene Mutter. Für den Kochunterricht in der Schule kopiert Nigel ihre Rezepte, was der Stiefmutter nicht gefällt, denn nun bekommt sie Konkurrenz im Kampf um die Aufmerksamkeit des Hausherrn. Der wehrt sich vergeblich gegen die Überfütterung und stirbt. Jetzt hält Nigel nichts mehr zu Hause. Er findet seinen Weg in die professionelle Küche und wird zu einem der beliebtesten Köche Englands.

Die Front de libération du Québec (Front für die Befreiung Québecs), kurz FLQ, war für Kanada das, was für Deutschland die RAF gewesen ist. Die linksgerichtete, nationalistische Vereinigung wollte durch Gewaltanwendung in Form von Bombenanschlägen und Entführungen ein marxistisches und von Kanada unabhängiges Québec herbeiführen. In dieser Vereinigung findet der junge Jean (Anthony Therrien) eine Art Ersatzfamilie, die für ihn zumindest einen gewissen Sinn im Leben erkennen lässt. Doch je länger er Mitglied dieses radikalen Bundes ist, je stärker verliert er sich nach und nach in der Gewalt...