Vor 100 Jahren wurde James Joyce‘ „Ulysses“ erstmals in einer kleinen Buchhandlung in Paris veröffentlicht. Das Werk, an dem Joyce sieben Jahre lang schrieb, sollte für die Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts neue Maßstäbe setzen. Zunächst aufgrund seines Schockfaktors in Amerika und Großbritannien verboten, hat kein anderer Roman dieser Epoche eine ähnliche Tragweite.

Am 31. Januar 1857 sitzt der französische Schriftsteller Gustave Flaubert (1821-80) auf der Anklagebank wegen Verachtung der öffentlichen Moral und der Religion. Der Angeklagte, der echte, ist, durch ihn, Emma Bovary, die Heldin mit den tausend Gesichtern und den tausend Sehnsüchten, die sich zweifellos eines unverzeihlichen Lebenswillens schuldig gemacht hat.

1991 sorgte »American Psycho«, der dritte Roman des umstrittenen Autors Bret Easton Ellis, für heftige Diskussionen unter Kritikern und Lesern. Das äußerst verstörende Buch ließ die Leser in die Gedankenwelt von Patrick Bateman eintauchen, einem zynischen Manager für Fusionen und Übernahmen, der von Markennamen, Trivialitäten, Popkultur und brutalen Morden besessen ist.