Wie ein Kaleidoskop zeigt dieser Dokumentarfilm das Spektrum des nachtaktiven Treibens der westlichen Gesellschaft in all ihren Aspekten. Einer davon ist das, was man nach Feierabend am liebsten macht: feiern. So ist einer der Schauplätze das Münchner Oktoberfest, wo die Menschen an den Tischen in Bierlaune feiern, während um sie herum eine ganze Heerschar von Dienstleistern beschäftigt ist, um den Betrieb aufrecht zu halten. Dabei sind die Kellnerinnen genauso unentbehrlich wie die Helfer vom Roten Kreuz, die sich im Hintergrund um die Alkoholleichen kümmern. Doch in der Nacht gibt es auch anderes zu tun, das nicht bis zum nächsten Tag warten kann: So blickt die Kamera in eine Sortieranlage für Post und zeigt, wie ein Grenzzaun mittels Wärmebild-Kamera überwacht wird. Die Polizei ist nächtens ebenso aktiv wie die Sex-Hotline, und der Castor-Transport kann nicht auf den Schutz der Dunkelheit rechnen, wenn die Gleise von unzähligen Demonstranten besetzt werden.

In Freiheit und Gemeinschaft dem Alltag entfliehen und Utopien leben – für viele Veranstalter und Künstler das Geheimnis der Musikfestivals, die das kulturschwache Mecklenburg-Vorpommern jeden Sommer zum Pilgerort zehntausender Menschen machen. Doch statt Freiheit, Gemeinschaft und Utopie gab es in den Festivalsommern 2020 und 2021 vor allem eines: Stille.