In den vergangenen vier Jahrzehnten hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren der sich wandelnden Welt und ihrer Geschichte in eindrucksvollen Fotoreportagen dokumentiert. Seine Fotografien formieren und transportieren einen bestimmten Blick auf die Welt. Für Salgado stellte seine Berufung eine extreme seelische Aufgabe dar, bei der er oft nah am Rande der Verzweiflung stand. Rettung brachte wie so oft ein neues Projekt: die gigantische fotografische Dokumentation "Genesis". Darin widmet er sich den unberührten, paradiesischen Orten der Erde, von denen alles Leben seinen Ausgang nahm. Diese Fotografien sind eine Hommage an die Schönheit unseres Planeten. Sebastião Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater oft bei seinen Reisen begleitete, und Filmemacher Wim Wenders, ein Bewunderer von Salgados Kunst, setzen dem Leben und der Arbeit des Fotografen mit "Das Salz der Erde" ein dokumentarisches Denkmal.
Andrée Putman, eine herausragende Figur des französischen Designs mit weltweiter Bekanntheit, prägte die Innenarchitektur mit ihren schlichten, monochromen Räumen, die über Generationen hinweg Designer inspirierten. Diese exzentrische Persönlichkeit, die in den 80er-Jahren zur Pariser Avantgarde gehörte, brach mit den stilistischen Normen ihrer Zeit.
Im Fokus der Dokumentation stehen spektakuläre bislang unveröffentlichte Fotografien aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71
Der Film des kanadischen Künstlers GREGORY COLBERT ist ewas ganz besonders. Er ist Teil einer Installation mit dem Namen „Ashes and Snow“ und wurde schon in mehreren Metropolen in speziellen Container-Räumen vorgeführt. „Ashes and Snow“ ist der poetische Versuch, die Beziehung zwischen Mensch und wilden Tieren in ihrer Umgebung mit ganz neuen Mitteln einzufangen. Gregory hat dazu zehn Jahre lang photographiert und gefilmt und hunderte von Stunden eingesetzt, um eine natürliche Ambiance zu schaffen, dieses Projekt zu realisieren. Leider sind im Moment keine weiteren Ausstellungen geplant. Es bleibt zu hoffen, dass „Ashes and Snow“ in weiteren Städten präsentiert wird. Geniesse diesen Film und erlebe eine neue Welt der Kommunikation zwischen Mensch und Tier.
Kann ein Foto die Welt verändern? Zwölf Fotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib in Baghdad haben 2004 dem Irak-Krieg eine neue Wendung gegeben und vor allem das Bild Amerikas in der Welt ins Wanken gebracht. Dennoch, eine zentrale Frage bleibt: sind die berüchtigten Fotos aus Abu Ghraib Beweise für eine systematische Folterpraxis des amerikanischen Militärs, oder dokumentieren sie nur das Verhalten einiger weniger “schwarzer Schafe”. In “Standard Operating Procedure” untersucht der Dokumentarfilmer Errol Morris den unmittelbaren Kontext dieser Bilder. Warum wurden sie gemacht? Was zeigen sie nicht, was lassen sie aus? Morris spricht sowohl mit den Soldaten, die damals auf den Auslöser gedrückt haben als auch mit denen, die auf den Fotos zu sehen sind. Wer sind diese Menschen? Was haben sie sich dabei gedacht?
Im Mai 1989 fand wenige Monate vor der Wende in Leipzig erstmals die Wahl der "Miss Leipzig" statt, ein Wettbewerb, bei dem nicht nur Schönheit, sondern auch Wissen um die Stadt und ihre Geschichte gefragt waren. Der Leipziger Fotograf Gerhard Gäbler gewann 20 der Kandidatinnen für ein Doppelporträt, das sie am Arbeitsplatz und in ihrem privaten Umfeld zeigte. 18 Jahre später sucht der Filmemacher gemeinsam mit dem Fotografen die nunmehr etwa 40-Jährigen auf und fragt sie nach ihrer damaligen Motivation. Dokumentiert werden resolute, ehrgeizige, kluge und selbstbewusste Frauen, die stellvertretend für eine Generation stehen, die oft mehr mit den Chancen der "Wende" anfangen konnte als die zehn, zwölf Jahre Älteren.