Der spanische Choreograf Marcos Morau inszeniert Tschaikowskis beliebtes Ballett Dornröschen an der Oper von Lyon. In seiner Neuinterpretation treffen unterschiedliche Epochen und Stile aufeinander. 2021 stellte Marcos Morau beim Festival von Avignon Sonoma vor. Dornröschen, die neuste Schöpfung des aus Valencia stammenden Choreografen, ist eine Auftragsproduktion für das Ballett der Oper von Lyon. Marcos Morau interpretiert Tschaikowskis berühmte Ballettmusik aus dem Jahr 1890 mit fünfzehn Tänzerinnen und Tänzern neu. In einem schlicht inszenierten Rahmen verschmelzen klassische Musik und zeitgenössischer Tanz, Überschwang und Ermattung zu einem einzigartigen Werk, dessen roter Faden das Thema Zeit ist. Die Inszenierung spielt mit der Zeit, streckt und verdreht sie. Sie ist das Gerüst, in dem sich Abstraktes und Konkretes, Geometrisches und Organisches zu einer Vielfalt von Formen, Bildern verbinden und geisterhafte Figuren miteinander agieren.

Nach genau 230 Jahren kommt Mozarts „Don Giovanni“ wieder an den Ort seiner Uraufführung: Das Prager Ständetheater ist nicht nur einer der bezauberndsten Theaterbauten des Rokoko, sondern auch das einzige erhaltene Theater, in dem Mozart selbst Vorstellungen gegeben hat. Mozart knüpfte mit dem „Don Giovanni“ an den Prager Erfolg seines „Figaro“ an. Die Uraufführung am 29. Oktober 1787 erhielt „lautesten beyfall“ und wurde schon kurz danach auf ausdrücklichen Wunsch von Kaiser Joseph II. auch in Wien gespielt. Für seine 230-jährige Jubiläums-Produktion des „Don Giovanni“ übernimmt Plácido Domingo nicht nur die musikalische und künstlerische Leitung, sondern hat auch als Solisten einige der Gewinner seines Operalia-Wettbewerbs eingeladen: Die Top-Garde junger Sänger trifft auf den Charme der historischen Spielstätte. Regie, Bühnenbild und Kostüme orientieren sich stilgerecht an den originalen Bühnenanweisungen von 1787.