Unter den Zeltplanen der Flüchtlingslager von Kobanê und Şingal sind Tausende von Schicksalen vereint. Der kurdische Filmemacher Bahman Ghobadi ermöglicht acht Kindern, ihre Geschichten mit der Kamera zu erzählen. Jede ist die Einladung, das Leben der Menschen in ihrer Notlage durch die Augen der jungen RegisseurInnen sehen zu dürfen. Es sind Geschichten junger Menschen, deren ganzes Leben noch vor ihnen liegt und die doch bereits alles verloren haben. Einmal verlässt der Film die Lager und geht mit dem 13-jährigen Mahmod und seiner Schwester auf die Suche nach deren Elternhaus in Kobanê, durch das der Krieg gezogen ist. Was die Kinder vorfinden, sind Trümmer. Trotz dieser Schicksale strahlt aus den acht Filmen der Mut und die Offenheit der jungen FilmemacherInnen, ihre Geschichten in dokumentarischer bis poetischer Weise mit uns zu teilen.
Im Stadtteil Jarmuk (Damaskus, Syrien) befand sich von 1957 bis 2018 das größte palästinensische Flüchtlingslager der Welt. Als die Syrische Revolution ausbrach, betrachtete das Regime von Baschar Al Assad den Stadtteil Jarmuk als Rückzugsort.
Der Debütfilm von Hubertus Koch. Ohne Auftraggeber und eigenfinanziert begleitet Koch den Münchner Hilfsaktivisten und gebürtigen Syrer Mahmoud Dahi im Frühjahr 2014 in dessen Heimat. Entstehen sollte eine Dokumentation über das Engagement der Familie sowie die Hilfstransporte des 53-Jährigen Deutsch-Syrers für das Flüchtlingslager Bab Al Salameh im Norden Syriens. Dort angekommen erschlagen den damals 24-Jährigen die Gegebenheiten. Nach 10 Tagen in Syrien entschließt er nach der Rückkehr, seine eigenen Erfahrungen im Film zu verarbeiten und so eine teils verwirrte, aber umso wütendere Anklage an die gleichgültige Gesellschaft in Deutschland und seine Generation Y zu formulieren.
An der Grenze des Schengen-Raums werden Tausende von Personen durch internationale Gesetze und Konventionen in unmenschliche Lager genötigt. Eines dieser Lager ist der "Hotspot" auf der griechischen Insel Samos, ein Flüchtlingslager von 6000 Seelen mit einer Infrastruktur für 600. In "Samos, the Faces of our Border" kommen Migranten, freiwillige Helfer, Anwohner, europäische Grenzwächter und griechische Regierungsbeamte zu Wort. Ihre Geschichten geben einen menschlichen Einblick in das Theater der europäischen Politik, das diese griechische Tragödie nach sich zieht. Ihre Stimmen werden zum Chor des Films, eine disharmonische Hymne und ein wenig schmeichelhaftes Porträt der europäischen Willkommenheissung der Welt.