Der Film beruht auf der gleichnamigen Erzählung von Jorge Luis Borges, in welcher der Protagonist ein sogenanntes "Aleph" entdeckt: einen Punkt, der Raum und Zeit vereint. Regisseurin Iva Radivojevic hat sich den Weg zu diesem Punkt filmisch vorgestellt: Sie hat zehn Menschen in zehn Ländern getroffen, von denen jeder eine individuelle Geschichte erzählt.

Ursprünglich sollte Fata Morgana ein afrikanischer Science-Fiction-Film werden, der in der algerischen Sahara gedreht wurde. Am Ende gibt es immer noch Afrika und Algerien, aber es ist keine Fiktion oder Dokumentation mehr. Fata Morgana ist eine Art experimentelles episches Gedicht in drei Teilen: Schöpfung, Paradies und Das Goldene Zeitalter. Ein quasi-animistischer Film, der durch eine schamanische Collage aus Bildern, Texten und Musik Trance und Ekstase anstrebt. Werner Herzog definierte es als das erste Erwachen und das erste Staunen. Ein außergewöhnliches Erlebnis, poetisch und kraftvoll, aber auch zutiefst persönlich.

Allein in einem kleinen weißen Haus am Rande der Nationalstraße 1, der Transsahara-Straße, die Algier mit Tamanrasset verbindet und die weite Fläche der Wüste durchquert, öffnete Malika, 74, eines Tages ihre Tür für den Regisseur Hassen Ferhani, der kam Unternimmt dort eine Erkundungsreise mit seinem Freund Chawki Amari, Journalist bei El Watan und Autor des Berichts Nationale 1, der von seiner mehr als 2000 km langen Reise auf dieser Nord-Süd-Achse erzählt. In diesem an sich menschenfeindlichen Umfeld erhält Malika plötzlich eine unerwartete menschliche Tiefe. Sie eignet sich für das Filmprojekt, indem sie ihre Kunden mit einer Sparsamkeit an Gesten und Worten begrüßt, ein Eindruck, der durch das Geheimnis, das sie umgibt, und die seltenen Elemente ihrer Biografie, die darauf hindeuten, dass sie nicht aus dem fruchtbaren Norden stammt, verstärkt wird. aus Algerien, um sich in der Wüste niederzulassen, wo sie mit einem Hund und einer Katze lebt.