Darsteller der Serie Nashville Live in der Royal Albert Hall
Als der Vorhang vor 70.000 Zuschauern im GelreDome in Arnheim aufgeht, steht Tina Turner auf einem einbeinigen Hochpodest: ein selbstbewusstes Signal ihrer Ausnahmestellung, die spätestens mit der höchst erfolgreichen Comeback-Tournee 2008 nicht mehr bewiesen werden muss. Der Film, der das Ereignis soundtechnisch wie visuell in brillanter Manier dokumentiert, feiert durchweg die jungbrunnenhafte Kraft des Rock ’n’ Roll, des Soul, des Lebens als Performerin. Die inzwischen 69-jährige Popikone aus Tennessee wirkt zwar neben dem Quartett ihrer Bikini-Tänzerinnen ein wenig hüftsteif, doch keinen Deut weniger vital. Und bei Stimme ist sie eh noch immer wie einst. Für jene, die dabei waren, ist der Film ein Manifest der eigenen Erinnerung, für alle anderen ein verblüffender Beweis dafür, dass keines Künstlers Verfallsdatum anhand seines Ausweises berechnet werden kann und sollte.
„The Australian Pink Floyd Show“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Musik von Pink Floyd originalgetreu nachzuspielen. Dazu gehört auch der Anspruch, eine möglichst exakte Liveshow zu bieten. Diese beinhaltet neu gedrehte Filme, die mit ihrem Erkennungszeichen, dem Känguru, versehen sind und auch wiederum detailgetreue Kopien der Originalfilme darstellen.
So machte er sich auf, der Held unserer Geschichte, jung, energetisch, voller Tatendrang, tüchtig zugleich. An seiner Seite treu: der Berater Boi, der Platz finden sollte in des Zügelspielenden Streitwagen. Mitsamt seinen Leibeigenen, Musikern des Himmelfahrtskommando-Kollegiums, ausgestattet mit Tibia, Kithara, Tintinabullum, Cymbalum, Scabellium in modernem Gewand, sollte er hohe Musenkunst feilbieten. Des Feldherren Namen? Alligaotah, für wahr. Seine Mission? Nicht weniger, denn die Himmelspforten zu durchbrechen und Erlösung unter des lechzenden Volkes Blut zu verteilen.
K.I.Z haben den Deutschrap revolutioniert. Nicht mehr und nicht weniger. Als K.I.Z damals kurz nach dem großen Kokainkrieg und der darauffolgenden deutschen Rap Krise ihr erstes Album Rapdeutschlandkettensägenmassaker veröffentlichten, war klar, dass nichts mehr so sein würde wie vorher. Als sie dann auch noch, die nur Insidern bekannten, Böhse Enkelz hinterher schoben war alles klar und spätestens nachdem sie im Jahr 2007 das Album Hahnenkampf herausbrachten, wo sich im gleichnamigen Video zum gleichnamigen Song zwei nach Hip Hop Manier gekleidete Jungs innig und leidenschaftlich küssten, war die Rap Welt endgültig auf den Kopf gestellt. Plötzlich wurde gepogt auf den Konzerten und viele Bands und Formationen wären auch heute noch undenkbar ohne die Erfinder von deutschem Humor.
Mit Andreas Gabalier stand hier nun nicht nur der erste österreichische Künstler vor den MTV Kameras, sondern auch mit Sicherheit waren noch nie so viele Dirndlkleider im Publikum zu sehen. Der Grund: Der VolksRocknRoller zeigte die andere Seite seiner Musik. Die Songs zurück reduziert aufs Maximum. Die Band unter der musikalischen Leitung von Producer Mathias Roska bettete Andreas Lieder in behutsame Arrangements. Für den wienerischen, symphonischen Klang sorgte das 40-köpfige Max Steiner Orchestra. Am Pult stand Maestro Christian Kolonovits. Die Orchesterarrangements stammten aus der Feder von Christian Kolonovits, Johnny Bertl und Achim Radloff. Natürlich waren auch die Hits zu hören, den Vortritt aber bekamen eher die kleinen Lieder die ihre volle Blüte durch Reduktion entfalten.