Claude Lanzmann: „Mein Anliegen war es, einen Film zu drehen, der dieses wichtigste Ereignis der Zeitgeschichte in voller Größe rekonstruiert. Es sollte ein Werk werden, das sowohl die Geschichte dokumentiert als auch über die Geschichte reflektiert und so dem Ereignis gerecht wird. Statt mich auf bestimmte Kapitel oder Episoden der Judenvernichtung in Europa zu beschränken, wollte ich den Genozid insgesamt und in seinen gigantischen Ausmaßen erfassen. Ich wollte seine bis in die Gegenwart wirksamen, bis heute noch nicht voll aufgedeckten und ergründeten Folgen deutlich machen.“ Länge, Personenzahl und Themenvielfalt machen das Werk zum Monumentalfilm. Es wurde kein einziges Archivdokument verwendet, der ganze Film – mit einem Material von 350 Stunden – wurde in der Gegenwart gedreht. Die Recherche hatte dreieinhalb Jahre gedauert und wurde in 14 Ländern durchgeführt.

Dieser international preisgekrönte Dokumentarfilm stellt in seinen über drei Stunden Laufzeit die Lebens- und Wirkungsgeschichte einer der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Filmgeschichte dar. Leni Riefenstahl drehte in den dreißiger Jahren Filme über die NSDAP-Parteitage (Triumph des Willens) und die Olympischen Spiele (Olympia: Fest der Völker und Olympia: Fest der Schönheit) im nationalsozialistischen Deutschland. Diese Zusammenarbeit mit dem Nazi-Regime und die persönliche Bewunderung Adolf Hitlers brachte sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Verruf. Sie drehte keine Filme mehr, sondern schuf faszinierende Fotoreportagen über die Nuba von Kau, einem Eingeborenenstamm in Afrika, sowie über die Flora und Fauna der Unterwasserwelt.

Während der deutschen Besetzung von Frankreich hatte die Gestapo ungefähr zwanzig Zimmer des Hotels Terminus in Lyon zu Vernehmungsräumen umfunktioniert. Als Kommandant der Gestapo zwischen 1942 bis 1944 wurde Klaus Barbie, der Henker von Lyon, berüchtigt als Mörder und Folterer. Das Hotel Terminus wurde nicht nur ein Symbol für die letzte Station von Barbies Opfern, sondern auch für das Ende jeglicher Menschlichkeit.

Die Deutschen kolonisierten das Land Namibia im südlichen Afrika während eines kurzen Zeitraums von 1840 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte des so genannten Deutsch-Südwestafrikas (1884-1915) ist abscheulich; ein versteckter und verschwiegener Bericht über Plünderung und Völkermord.

Ein Vorort von Budapest. Seit Generationen leben hier ungarische Roma-Familien. Zwischen 2008 und 2009 gab es eine Mordserie hier: Unbekannte Täter steckten Häuser in Brand und schossen dann auf die fliehenden Menschen. Unter den Toten: ein kleines Kind. Im Mai 2011 beginnt in Budapest der Prozess gegen vier Tatverdächtigte. Sie sind alle aus der rechtsextremistischen Szene bekannt, Waffen und Hassschriften hatte man in ihren Wohnungen gefunden. Im engen Gerichtssaal werden sie von bewaffneten Sicherheitsbeamten bewacht. Sie ist eine der Hauptbelastungszeugen: Schwer verletzt hat eine Zeugin den Mordversuch überlebt.

Anhand des Nachlasses ihrer Mutter rekonstruiert die Regisseurin Angelika Levi deren Lebensweg und schafft einen extrem persönlichen wie politischen Film über jüdisch-deutsche Identität.

Die Filmautoren konzentrieren sich auf die Konzerne, die für Hitlers Kriegsführung unentbehrlich waren, gestützt auf neues Archivmaterial sowie Interviews mit Zeitzeugen und Experten.