Sokurows Faust ist nicht nur die Verfilmung von Johann Wolfgang von Goethes Klassiker, sondern auch eine radikale Neuinterpretation des Mythos. In deutscher Sprache mit deutschen, österreichischen und russischen Schauspielern, u.a. Johannes Zeiler als Faust, Isolda Dychauk als Gretchen, Anton Adassinsky als Wucherer/Mephisto und Hanna Schygulla, gedreht, schuf Russlands Regiestar Alexander Sokurow einen magischen und zugleich verstörenden Film. Einen Faust wie man ihn kennt, aber doch noch nie mit solcher Wucht auf der Leinwand gesehen hat. Für die Kameraarbeit zeichnet Bruno Delbonnel verantwortlich. Ein Film wie ein Trip, mit Sicherheit eines der außergewöhnlichsten Filmwerke des Jahres.

Das gleichnamige Poem des großen russischen Dichters Aleksander Puschkin, nach dem dieser Film gedreht wurde, zählt zu den schönsten und poesievollsten russischen Märchen. Als die Hochzeit von dem Fürst Ruslan und der Tochter des Kiever Fürsten Ludmila in vollem Gang war, hatte der böse Zauberer Chernomor die Braut entwendet. Der Vater von Ludmila hatte alle Recken und Helden, die es in seinem Fürstentum gab, zur Hilfe gerufen. Aber nur dem kühnen Bräutigam Ruslan war es gelungen in einem langen und bitteren Kampf über den Zwerg Chernomor zu siegen nachdem Ruslan dem Zwerg seinen langen Bart abgeschnitten hatte, wo die ganze Kraft von dem bösen Zauberer versteckt war. In dem Film gibt es viele prachtvolle Kostüme, tadellos aufgenommene Schlachtenszenen und ausgezeichnete Tricks.

Der Wunsch des Volkes Kalevala ist es, die Zaubermühle Sampo, die Salz, Mehl und Gold gibt, zu besitzen. Ilmarinen, der Schmied, kann sie nicht bauen, da die böse Hexe Louhi hoch im Norden das Himmelsfeuer verborgen hält. Louhi will die Mühle für sich, aber ihre Gnome haben allein nicht die Kraft, sie zu bauen. Da entführt Louhi die schöne Annikki, Schwester des Schmieds, um sie in ihr düsteres Reich zu locken. Ilmarinen und der junge Held Lemminkäinen machen sich in einem Boot auf zu der Hexe, um Anniki zu befreien.